Markus Jeschaunig & die Steirische Hagelabwehr Genossenschaft zu Gast im Mobilen Pavillon
Vortrag, Gespräch und Formationsüberflug
Markus Jeschaunig (Künstler und Architekt)
Josef Mündler (Steirische Hagelabwehr Genossenschaft)
Der globale Klimawandel verstärkt in den letzten Jahren die Starkwetterereignisse. Dazu gehören auch die vermehrte Hagel- und Unwettergefahr in der Steiermark und die damit einhergehenden Kollateralschäden.
Der Künstler und Architekt Markus Jeschaunig wird die Genese seines Kunstbeitrages „Electric Atmospheres“, der sich mit Blitzen beschäftigt, näher beleuchten bevor Josef Mündler, Obmann der Steirischen Hagelabwehr Genossenschaft spannende Einblicke in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Hagelbekämpfung in der Steiermark geben wird.
Die Atmosphäre als planetares Hyperobjekt erfahrbar zu machen, war das erste initiale Vorhaben Markus Jeschaunigs, das dann in eine Auseinandersetzung mit Blitzen mündete. Blitze haben sowohl zerstörende, als auch lebensstiftende Wirkung. Dem Video liegt eine künstlerische Versuchsanordnung zur Erzeugung von materiellen Spuren von Blitzeinschlägen zugrunde.
Die steirische Hagelabwehr Genossenschaft wurde 1955 gegründet, um Ernteausfälle, Schäden an Gebäuden und in der Industrie zu verhindern. Waren es in den Anfangsjahren Hagelraketen, welche man vom Boden in die unteren Wolkenschichten geschossen hat, ist die Steirische Hagelabwehr 1973 zur Bekämpfung des Hagels auf Flugzeuge mit sogenannten Hagelgeneratoren umgestiegen, die Silberjodid-Kondensationskeime direkt in die Aufwinde der unteren Wolkenschichten einbringen konnten, um die Bildung großer Hagelkörner zu verhindern. Im Jahr 2001 wurde gemeinsam mit Ingenieuren ein weltweit neuartiger Hagelbrenner konstruiert, der zusammen mit der digitalisierten Steuerung des Verbrennungsvorganges die steirische Hagelabwehr Genossenschaft in die Lage versetzte, noch effizienter zu werden. Heute ist bereits die 5. Generation dieser wegweisenden Selbstentwicklung in Betrieb. Die Steirische Hagelabwehrgenossenschaft arbeitet seit Jahren mit Forscher*innen verschiedenster Universitäten und Forschungseinrichtungen an einer wissenschaftlichen Grundlagenforschung zur Hagelbekämpfung und der stetigen Verbesserung der aeronautischen Hagelabwehr.
Heute decken die zehn Pilot*innen in ihren vier Cessna 182 Flugzeugen in 330 Flugstunden pro Jahr ein Gebiet von 360 000 ha in der Hagelbekämpfung ab.
Wie nähert man sich dem Phänomen Blitz künstlerisch? Wie funktioniert Hagelabwehr technisch und logistisch? Welchen Herausforderungen müssen sich die steirischen Hagelflieger*innen heute stellen? Und welche Wege wird die Hagelabwehr in Zukunft einschlagen?