Das Känguru-Gehege in der Tierwelt Herberstein war in den letzten Jahren ausschließlich von männlichen Tieren bewohnt. Letztes Jahr gab es grünes Licht für die Zucht, zwei hübsche Känguru-Damen siedelten vom Zoo Linz in die Oststeiermark. Offensichtlich war es „Liebe auf den ersten Blick“ unter den Kängurus, denn bei einer Routineuntersuchung im Dezember konnte Tierarzt Reinhard Pichler einen walnussgroßen Embryo im Ultraschall erkennen.
„In den letzten Tagen konnten wir bereits mit freiem Auge Bewegungen im Beutel des Muttertieres erkennen. Gestern blickte erstmals ein kleiner, unbehaarter Kopf mit großen Augen heraus!“ freut sich der Zoodoc. Denn gerade in Gefangenschaft ist die Nachzucht von Wildtieren nicht immer so einfach. Dazu kommt, dass die Känguru-Mama noch keine Erfahrung in der Aufzucht hat, da es ihr erstes Kind ist. Der Papa ist allerdings unbekannt, alle vier männlichen Kängurus kommen dafür in Frage! Auch bei der zweiten Känguru-Dame sind deutliche Kontraktionen im Beutel zu sehen.
Die Tragzeit der Kängurus beträgt 30 Tage, danach klettert der 2 Gramm leichte Embryo durch den Geburtskanal in den Beutel und bleibt weitere 30 Tage mit der Zitze verbunden. Nach rund 6 Monaten ist das Jungtier so weit entwickelt, dass es aus dem Beutel blicken bzw klettern kann. Es kehrt aber zur Futteraufnahme, zum Schlafen oder bei Gefahr zurück. Gesäugt wird das Jungtier ein Jahr lang.
Mutter und Kind sind wohlauf und genießen die Aufmerksamkeit der Artgenossen und Pflegerinnen. In Herberstein wartet man nun gespannt auf das zweite, kleine Känguru!