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Der Götterbote kam auf sanften Pfoten

Der Puma galt für die Inka als imposanter Beobachter, der den Göttern berichtete. Als majestätische Schöpfung bewohnte die Großkatze mit herausragenden körperlichen Fähigkeiten die gebirgigen Anden.

Der Puma war ein kraftvolles Göttertier bei den Inkas, der auch noch heute ein beeindruckender Jäger ist.

„Als besondere Göttertiere galten wir Pumas bei den Inka deshalb, weil wir uns nahezu lautlos bewegten, aus dem Stand bis zu fünfeinhalb Meter springen, aus dem Nichts auftauchen und ebenso schnell wieder verschwinden konnten. Es war mit uns ein Großkatzenjammer. Das südamerikanische Urvolk vermutete, dass wir einen Draht zu den Göttern hatten. Es sah uns als Auskundschafter, sozusagen als „Anstandsmiezen“, die darauf achteten, dass die Menschen regelmäßig Opfergaben darbrachten und heilige Rituale einhielten. Dass wir als Götterboten nicht nur sehr imposant aussahen, sondern auch eine ganz spezielle Rolle im Gesellschaftsleben der Inka spielten, verrät besonders eine heilige Zeremonie, die damals bei den Inka Sitte war.

Die Inka gingen in der Verehrung von uns Pumas sogar so weit, dass sie regelmäßig Opfergaben uns zu Ehren darbrachten und uns in ihre Rituale einbauten. Heilige Rituale bestimmten sogar den Tag der Aussaat, die nach strengen Kriterien ablief. Dadurch erhofften sich die Inka gute Ernteerträge. Sogar dafür wurden wir Pumas als verantwortlich angesehen: Wir bestimmten das Alltagsleben und den Terminplan. Das war schon eine sehr verantwortungsvolle Rolle, die uns da zugeschrieben wurde. Ich bin froh, heute in der Tierwelt Zuseher sein zu dürfen. Von meinem Stolz habe ich allerdings gar nichts eingebüßt. Schließlich waren wir Pumas in der vergangenen Welt der Inka bedeutende Göttertiere.“

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