Ein Löwe kommt selten allein
Löwen sind die einzigen Katzen, die das ganze Jahr über in sozialen Gruppen leben. Ein Rudel besteht meistens aus ein bis drei meist verwandten Männchen, bis zu zehn Weibchen und ihren gemeinsamen Nachkommen.
Das Gruppenleben der afrikainschen Löwen bringt einige Vorteile wie Kooperation und Aufgabenteilung bei der Jagd, der Revierverteidigung und der Jungenaufzucht mit sich. Wenn es gerade nichts zu tun gibt, wird gedöst – bis zu 18 Stunden am Tag.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Löwen reichte über ganz Afrika bis nach Südwest-Asien. Vor 2000 Jahren starben die letzten Löwen in Europa (Griechenland) aus.
Heute beschränkt sich das afrikanische Vorkommen auf die Länder südlich der Sahara. Die asiatische Unterart ist nur mehr im Gir-Nationalpark Indiens und in zwei kleinen Gruppen außerhalb davon zu finden.
Das Brüllen eines männlichen Löwen ist für das menschliche Ohr 8 km weit hörbar. Es wirkt beruhigend auf die weiblichen Rudelmitglieder und steckt die Reviergrenzen ab.
Ordnung | Raubtiere |
Familie | Katzen |
Verbreitung | Afrika: südlich der Sahara, Asien: Nordwest-Indien |
Lebensraum | Steppe, Busch- und Waldsavanne, Halbwüsten |
Nahrung | Antilopen, Zebras, Büffel |
Aktivität | Löwen sind dämmerungs- und nachtaktiv |
Gewicht | M 150 - 250 kg , W 120 - 185 kg |
Größe | Körperlänge 140 - 250 cm, Schulterhöhe 80 - 110 cm |
Lebensdauer | M 7 - 12 Jahre, W 14 - 20 Jahre (Zoo: bis 25 Jahre). Während ein Löwenmännchen in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von max. 12 Jahren hat, kann er im Zoo ca. das doppelte Alter erreichen. |
Fortpflanzung | Das Weibchen sondert sich nach einer Tragzeit von 3,5 Monaten zur Geburt vom Rudel ab. In der Regel werden zwischen 2 und 4 Junge geboren, die im Alter von 6 – 8 Wochen wieder zum Rudel zurückgebracht werden. |
Gefährdung | der afrikanische Löwe ist gefährdet; der asiatischen Löwen ist vom Aussterben bedroht, vermutlich gibt es nur mehr rund 200 Tiere in freier Wildbahn. |
Feinde | Mensch |
Unsere Löwen gehören der Unterart der Berberlöwen an. Das ist eine der in freier Wildbahn ausgestorbenen Unterarten.
Bereits zu Zeiten des Römischen Reiches wurden die Tiere stark bejagt: sie wurden für Gladiatorenkämpfe und andere „Belustigungen“ in den Arenen benötigt. Dabei war der „Verbrauch“ an Tieren sehr hoch, man ist heute davon überzeugt, dass diese Art der Unterhaltung bereits zur damaligen Zeit stark zum Aussterben einiger anderer Tierarten beigetragen hat. Von diesen Verlusten konnten sich die Berberlöwen noch einmal erholen, aber mit der Erfindung von Feuerwaffen nahm das Sterben der Tiere rasant zu. Der letzte Löwe in freier Wildbahn wurde um 1920 in Marokko getötet (manche Quellen berichten allerdings, dass die Tiere in unzugänglichen Gebieten erst 20-30 Jahre später ausgerottet wurden).
Berberlöwen unterscheiden sich in einigen Merkmalen von anderen Löwenunterarten: Sie sind größer (Schulterhöhe über 110cm), schwerer (Männchen bis fast 300kg) und haben eine mächtigere, dunkle Mähne, die sich auch über den Brust- und den Bauchbereich zieht. Sie kamen ursprünglich in ganz Nordafrika vor, später dann nur mehr im Atlasgebirge (Marokko und Algerien). Der Grund für die mächtigere Mähne könnte darin liegen, dass es im Atlasgebirge kälter ist und die Tiere so besser vor den kalten Temperaturen geschützt waren.
Als die Tiere in freier Wildbahn bereits immer seltener wurden, schenkten Berbervölker marokkanischen Fürsten einige Tiere. 1970 erhielt der Zoo von Rabat Berberlöwen aus dem privaten Zoo von Hassan II., die vermutlich direkt von diesen Tieren abstammten. Allerdings ist bis heute nicht gesichert, wie viele der Tiere reinblütig erhalten blieben, die meisten wurden vermutlich mit anderen Unterarten gekreuzt. In den darauf folgenden Jahren wurden diese Tiere auf verschiedene Zoos, die meisten in Europa, verteilt, um die Zucht auf eine breitere Basis zu stellen und die Tiere zumindest in Zoos zu erhalten.
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Rechtsanwältin
Frau MAG. DR. HEIKE BERNER
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