Der Bär mit der Brille
Brillenbären erhielten ihren Namen aufgrund der weiß bis beigen Gesichtszeichnung, die meist brillenförmig um die Augen ausgebildet ist und sich bis zum Hals zieht. Die Zeichnung ist einzigartig und dient wahrscheinlich der gegenseitigen Wiedererkennung. Es gibt allerdings auch Brillenbären, die gar keine Zeichnung haben und daher rein schwarz sind, wodurch man lange Zeit glaubte, dass es sich hierbei um eine weitere Art handelt.
Tatsächlich sind die Brillenbären aber die einzigen Großbären in Südamerika. Da sie ausschließlich in den Andenstaaten zu finden sind, nennt man sie auch „Andenbären“. Sie sind bevorzugt in den feuchten Bergwäldern um 2.500 mSH anzutreffen, man findet sie aber auch in baumlosen Höhenlagen um 4.500 mSH und in den wüstenartigen Tiefebenen Perus.
Wer ernten will, muss schwindelfrei sein
Brillenbären sind Einzelgänger, können jedoch bei ausreichendem Fruchtangebot auch friedlich nebeneinander fressend angetroffen werden.
Bären sind prinzipiell Allesfresser. Je nach Verbreitungsgebiet und Nahrungsangebot setzt sich die Ernährung aus unterschiedlichen Anteilen tierischer und pflanzlicher Bestandteile zusammen.
Bis zu 96 % besteht der brillenbärische Speiseplan aus verschiedensten Früchten und Pflanzen, die er in den Anden Südamerikas rund ums Jahr reichlich findet. Unter anderem ist es deshalb auch nicht nötig, Winterruhe zu halten. Die restlichen 4 % machen Eiweißquellen von der Maus bis zum Hirsch aus. Die Lieblingsspeise ist aber pflanzlich und macht die Ernte nicht gerade leicht. Es handelt sich dabei nämlich um Bromeliensorten, die meist hoch oben in den Bäumen wachsen.
Wie in unseren Breiten die Misteln, sitzen diese rosettenförmigen Pflanzen als so genannte „Aufsitzerpflanzen“ auf den Ästen und fallen auch nicht herab, wie reife Früchte. Daher muss ein Brillenbär trotz seines Gewichts (Männchen werden bis zu 175 kg schwer) zum Pflücken hinaufklettern. Besonders lange und scharfe Krallen und etwas verlängerte Hinterbeine helfen dabei, sich den Stamm hinaufzuarbeiten.
Zur Verstärkung dünnerer Äste und um einen besseren Halt zu finden, errichtet sich der Brillenbär Fressplattformen aus zurecht gebrochenen Zweigen. Diese können auch zu richtigen Nestern ausgebaut werden, welche sich hervorragend für ein Schläfchen im Geäst eignen.
Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
Familie | Bären (Ursidae) |
Verbreitung | Anden (Panama bis Bolivien) und Macarenen (Kolumbien) |
Lebensraum | Unterschiedlichste Lebensräume von Nebel, – Feucht und Trockenwäldern über Buschwüsten bis zu Steppen. Heute ist ihr Lebensraum auf feuchte Bergregenwälder beschränkt. |
Nahrung | Brillenbären sind Allesfresser. Der Hauptbestandteil ihrer Nahrung bilden Pflanzen, Früchte und Zweige (Bromelien) aber auch Säugetiere und Vögel. |
Aktivität | Brillenbären sind sowohl tag- als auch dämmerungs- und nachtaktiv. |
Gewicht | M 100 - 175 kg, W 60 - 80 kg |
Größe | Körperlänge 130 - 200 cm, Schulterhöhe 70 - 90 cm |
Lebensdauer | > 20 Jahre (Zoo: > 30 Jahre) |
Fortpflanzung | Brillenbären sind wie alle Bären außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit (April bis Juni) leben Männchen und Weibchen durchschnittlich eine Woche zusammen. Die Geburt (November bis Februar) erfolgt nach einer Tragzeit von 240-255 Tagen wobei im Normalfall 1-2 Jungtiere, manchmal auch 3 Jungtiere, zu Welt kommen. |
Gefährdung | Wilderei und Lebensraumverlust machen den Brillenbären zu einer mäßig gefährdeten Art. |
Feinde | Jaguar, Mensch |
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