Ich zeig‘ dir meinen Kehlsack
Der Krauskopfpelikan bekam seinen Namen aufgrund seiner langen, gekräuselten Federn am Hinterkopf, die vor allem während der Brutsaison besonders stark ausgeprägt sind. Zusätzlich verfärbt sich der ansonsten blassgelbe Kehlsack knall-orange und macht dem anderen Geschlecht damit unmissverständlich klar, dass es Zeit wird, sich ans Brutgeschäft zu machen. Im Freiland findet die Brutsaison von März bis Juni statt, in Zoos kommen die Pelikane allerdings oft schon im Winter in Brutstimmung. Innerhalb der großen Kolonie finden sich Paare zusammen, die zumindest für eine Brutsaison, manchmal aber auch länger zusammenbleiben. Beide Elternteile beteiligen sich am Bau des Nestes, welches im Schilf aus verschiedenen Pflanzenteilen errichtet wird. Außerdem wechseln sie sich beim Brüten und später beim Füttern der Jungen ab. Der Nachwuchs wird mit vorverdautem Fisch gefüttert. Fisch ist auch bei den Erwachsenen die einzige Nahrung.
Gemeinsam ist man stark
Krauskopfpelikane sind Zugvögel. Bricht in ihren Brutgebieten Europas und Ost-Zentralasiens die kalte Jahreszeit an, so ziehen sie in ihre Überwinterungsgebiete (z. B. Türkei, Persischer Golf und die Ost-Küste Chinas). Da in der Tierwelt allerdings rund ums Jahr Nahrung in Hülle und Fülle vorhanden ist, fühlen sich unsere Pelikane auch im Winter bei uns wohl. Trotz ihrer beachtlichen Größe sind Krauskopfpelikane elegante Segelflieger und zählen zu den größten flugfähigen Vögeln überhaupt. Um Gewicht zu sparen, haben flugfähige Vögel lufthaltige Knochen. Zusätzlich haben die Pelikane ausgedehnte Luftsäcke unter der Haut, wodurch sie in der Luft einen starken Auftrieb erlangen. Dieser Auftrieb verhindert allerdings auch, dass sie ihre Beute tauchend erreichen können. So haben Krauskopfpelikane eine ausgeklügelte Jagdstrategie entwickelt. Mehrere Tiere reihen sich in bis zu 3 „Treiberketten“ an und treiben flügelschlagend Fischschwärme in seichtes Wasser, wo sie die Beute dann einfach mit Hilfe ihres Kehlsacks abschöpfen können.
Ein Krauskopfpelikan frisst pro Tag ca. 1-3 kg Fisch, der im Ganzen geschluckt und nur mit Hilfe starker Magensäfte verdaut wird.
Ordnung | Pelikane |
Familie | Pelikane |
Verbreitung | Süd-Ost Europa bis China |
Lebensraum | Küsten, Seen, Sümpfe |
Nahrung | Fisch |
Aktivität | Pelikane sind tagaktive Tiere |
Gewicht | 6 - 13 kg |
Größe | Körperlänge 160 - 180 cm, Flügelspannweite 310 - 345 cm |
Lebensdauer | 20 Jahre (Zoo: über 30 Jahre) |
Fortpflanzung | Brutdauer 30 - 34 Tage (1 - 6, meistens 2 Eier) |
Gefährdung | Pelikane sind gefährdete Tiere |
Feinde | Greifvögel, Mensch |