Geglückte Rettung der asiatischen Wildpferde
Die Wildpferde der Mongolei sind eines der Vorzeigebeispiele für erfolgreichen Artenschutz. Der Rückgang des Bestandes begann mit dem Zweiten Weltkrieg, nachdem sie zunächst von Nutztierherden verdrängt wurden und später vor allem als Fleischlieferanten für kasachische Volksstämme dienten. Ende der 1960er Jahre gab es kein einziges Wildpferd mehr im Freiland. Den Grundstein für die Rettung legten Privathalter zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sie einige Pferde in europäische Zoos brachten. Mittels koordinierter Zuchtprogramme gelang trotz einer sehr geringen Anzahl an Tieren der Aufbau einer stabilen Zoopopulation. 1992 wurden schließlich die ersten Pferde wieder in der Mongolei angesiedelt. Heute gibt es wieder freilebende Herden, die allerdings immer noch stark vom erneuten Aussterben bedroht sind. Neben der genetischen Armut drohen auch Vermischungen mit Hauspferden, diverse Krankheiten, Futterknappheit durch die landwirtschaftliche Nutzung und strenge Winter.
Der für uns beinahe unaussprechliche Name Przewalski-Pferd stammt vom russischen Expeditionsreisenden Nikolai Michailowitsch Przewalsi, der 1878 Haut und Schädel der bislang noch nicht wissenschaftlichen beschriebenen Wildpferdeart nach St. Petersburg mitbrachte.
Ordnung | Unpaarhufer |
Familie | Pferde |
Verbreitung | Innere Mongolei (wieder angesiedelt) |
Lebensraum | Steppen, Wüsten und Halbwüsten bis in Höhen von 2.500 m |
Nahrung | Gras, Sträucher |
Aktivität | Przewalski-Wildpferd sind tagaktive Tiere |
Gewicht | 200 - 350 kg |
Größe | Körperlänge 210 cm, Schulterhöhe 120 - 140 cm |
Lebensdauer | 20 Jahre (Zoo: mehr als 30 Jahre) |
Fortpflanzung | Nach einer Tragzeit von 11 - 11,5 Monaten kommen die meisten Fohlen in der Zeit von April bis Juni zur Welt. Mit 3-4 Jahren werden die Jungtiere geschlechtsreif. |
Gefährdung | In freier Wildbahn ausgestorben über 700 Tiere in zoologischen Gärten. Derzeit läuft ein Wiedereinbürgerungsprojekt in der Mongolei. |
Feinde | Wolf, Mensch |